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Die ökologischen Grenzen des Wachstums, Entkopplung, Green New Deal

 

Hier stehen Texte zu den ökologischen Grenzen des Wachstums und zur Biokrise. Es geht darum, wie kapitalistisches Wachstum die natürlichen Grundlagen menschlichen Lebens zerstört, den Klimawandel vorantreibt, die ökologischen und energetischen Ressourcen verbraucht, Wälder, Gewässer und Gletscher vernichtet... Und um die Frage, ob grünes, qualitatives Wachstum, ein Green New Deal die Lösung sein kann, um nicht nur die Bio-, sondern auch die Wirtschaftskrise zu lösen, um Fragen nach Entkopplung von BIP-Wachstum und Ressourcenverbrauch.

Biokrise und Nachhaltigkeit

 

Brundtland Bericht

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Von der UNO im 1987 verabschiedetes Dokument sollte langfristige Perspektiven für die Entwicklungspolitik aufzeichnen.  Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ wurde eingeführt, der auf drei Säulen steht: a) ökologische Nachhaltigkeit, b) ökonomische Nachhaltigkeit und c) soziale Nachhaltigkeit.  Unter a) sollte die Umwelt und seine Ressourcen für die nachkommende Generationen erhalten bleiben.  Unter b) gilt es eine dauerhafte Grundlage für Erwerb und Wohlstand zu sichern, in der Ressourcen geschützt werden. Unter c) sollten die gesellschaftliche Entwicklung hin zu mehr Partizipation der Mitglieder fortschreiten.

 

BUND: Wachstum und Wachstumskritik – Unbegrenztes Wachstum zerstört begrenzte Systeme

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Eine exzellente Kurzeinführung in das Thema von BUND

 

Energy Watch Group: „Zukunft der Weltweiten Erdölversorgung“

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Es handelt sich um einen 14 Seiten kurzen Bericht vom Mai 2008 zum Thema Peak Oil.

„Das wichtigste Ergebnis der vorliegenden Analyse ist die Erkenntnis, dass die weltweite Ölförderung im Jahr 2006 ihren Hochstand erreicht hat.

Die Ölförderung wird künftig um einige Prozentpunkte jährlich zurückgehen. Bis 2020 und erst recht bis 2030 ist ein dramatischer Rückgang der weltweiten Ölförderung zu erwarten.  Dadurch wird eine Versorgungslücke entstehen, die innerhalb dieses Zeitrahmens kaum durch die wachsenden Beiträge anderer fossiler, nuklearer oder alternativer Energiequellen geschlossen werden kann."

 

Massarrat, Mohssen 2008: Rätsel Ölpreis

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Der Autor beschäftigt sich mit gängigen Theorien zum Zusammenhang von Ölpreisentwicklung und Peak Oil und weist auf die Bedeutung internationaler Machtkonstellationen hin, mit denen die Knappheitsregeln, die unsichtbare Hand des Marktes, für Öl außer Kraft gesetzt werden. Der Ölpreis wird so, ganz im Sinne aller westlich kapitalistischen Staaten und der Hegemonialmacht USA, politisch geregelt.

 

Dennis Meadows: „Warum unser Planet auf totales Chaos zusteuert“ Interview in Die Welt 22. Juni 2008

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Meadows war Mitautor des 1972 erstmals erschienenen Berichtes Die Grenzen des Wachstums:

„In den kommenden 25 Jahren werden die Industrienationen wie USA und Deutschland mehr Wandel sehen, als es im gesamten vergangenen Jahrhundert der Fall war - politisch, wirtschaftlich und auch ökologisch. Meine Modelle zeigen Spannungen wie in einer Erdbebenzone: Man weiß nicht genau, wann etwas passiert. Aber es ist ganz klar, dass es ein Beben mit schlimmen Folgen geben wird.“

 

Dennis Meadows, “Wir haben 30 Jahre verloren” in Die Zeit 31.12.2003

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„Wir haben mit unseren Computermodellen rund ein Dutzend möglicher Szenarien für die nächsten hundert Jahre entwickelt. Manche davon führen zum globalen Kollaps, andere nicht. Wir haben ganz bewusst nicht prognostiziert, wie sich die Welt tatsächlich entwickeln wird. Im Übrigen zeigten selbst unsere negativsten Szenarien, dass Wachstum bis in die frühen Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts möglich ist. Wachstumsgrenzen in Folge der Verknappung von Rohstoffen machen sich nach unseren Modellen erst vom Jahr 2030 an bemerkbar.“


Zukunftfähiges Deutschland – Wegmarken für einen Kurswechsel

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Kurzfassung von 44 Seiten zum Buch "Zukunftsfähiges Deutschland", 2009 von eed, Brot für die Welt und BUND herausgegeben.



Entkopplung

 

Bundesarbeitsgemeinschaft Umwelt - Energie - Verkehr, Ökologische Plattform bei der Linkspartei.PDS (HG) (2007):
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum???

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In den „Programmatischen Eckpunkten“  als Grundlage für die Vereinigung von die Linke.PDS und WASG, wurde der „ökologische Umbau der Gesellschaft“ als Politikziel definiert. Die zukünftige Linke will für die Einheit von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit streiten. Aber auch in den Eckpunkten wird der Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum nicht angeschnitten. In der vorliegenden Broschüre soll vor allem für die breite Mitgliedschaft und interessierten Bürger das Thema Wirtschaftswachstum nahegebracht und eigenständiges Denken angeregt werden.

 

Sarkar, Saral/Kern, Bruno, 2004: Ökosozialismus oder Barbarei. Eine zeitgemäße Kapitalismuskritik

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Eine ökosozialistische Studie, die deutlich macht, warum Schluss sein muss mit dem Wachstumswahn und in der eine Vielzahl an Argumenten, warum wir doch weiter wachsen können, entkräftet werden. Die ökosozialistische Alternative wird nur angedeutet.

 

Stratmann-Mertens, Eckhard 1994: NACHHALTIGE ENTWICKLUNG, WIRTSCHAFTLICHE SCHRUMPFUNG
UND ÖKOLOGISCH-SOZIALE RAHMENPLANUNG

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Ein nach wie vor aktueller Beitrag der zeigt, dass ein Schrumpfen des BIP ein wichtiger Beitrag ist, damit Effizienzsteigerungen auch tatsächlich zu einer ökologischen Entlastung beitragen können.

 

Wissenschaft & Umwelt Interdisziplinär, Nr. 13, 2009: Nachhaltiges Wachstum?

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Die Ausgabe 13 des österreichischen Journal Wissenschaft & Umwelt INTERDISZIPLINÄR beschäftigt sich mit der Frage nach der (Un)Möglicheit nachhaltigen Wachstums. Auf über 200 Seiten werden von sehr unterschiedlichen Autoren die verschiedensten Fragen im Kontext von Wachstumskritik diskutiert – teilweise auch sehr kontrovers. Die Frage nach Alternativen jenseits von Wachstum wird angerissen. Mit Beiträgen von Elmar Altvater, Norbert Reuter und Mohssen Masserat.

 

Li, Minqui, 2007: Capitalism with Zero Profit Rate? Limits to Growth and the Law of the Tendency for the Rate of Profit to Fall

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In diesem englischsprachigen Arbeitspapier analysiert der marxistische Ökonom Li die ökologischen Wachstumsgrenzen von der Seite des Energieangebots und der Ressourcen her und fragt, inwiefern Kapitalismus mit einer Profitrate von Null funktionieren kann.

 

New Economics Foundation (NEF), 2010: Growth Isn't Possible

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In dieser 130-seitigen englischsprachigen Studie vertieft der britische Think Tank New Economics Foundation (NEF) seine bisherigen Studien zu Wachstum im Kontext von Klimawandel und Peak-Oil. Ausführlich stellt die Studie dar, warum Wachstum die Probleme des Planeten nicht lösen kann, sondern diesen im Wege steht: Es geht um Co2-Emissionen und abnehmende Ressourcen, aber auch um eine kritische Diskussion der Möglichkeiten, durch Innovationen und neue Technologien Wachstum zu erhalten: CCS, Atomenergie, Biokraftstoffe, Wasserstoffenergie, Geoengineering und Effizienssteigerungen werden unter die Lupe genommen mit dem Ergebnis: Wir brauchen stationäre Ökonomien. Wie diese aussehen könnten, wird allerdings nicht erklärt.

 

Green New Deal

Auf dem Weg zu einem Green New Deal
Die Klima- und die Wirtschaftskrise als transatlantische Herausforderungen
Ein Strategiepapier von Hilary French, Michael Renner und Gary Gardner (Worldwatch Institute) in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung, Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung

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Eine 60-seitige Übersicht über Ziele und Strategien eines "Green New Deal"

"Weltweit wächst die Unterstützung dafür, auf die aktuellen ökonomischen und ökologischen Krisen mit einem integrierten Ansatz zu reagieren, eben dem immer häufiger so genannten «Green New Deal». Der Begriff ist eine moderne Abwandlung des New Deal in den USA, ein Anfang der 1930er Jahre vom damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt ins Leben gerufenes ehrgeiziges wirtschaftliches und soziales Reformprogramm, um das Land aus den Fängen der Weltwirtschaftskrise zu befreien. ... Der neue, der «Green New Deal», geht ebenfalls von der zentralen Bedeutung entschlossenen staatlichen Handelns aus, konzentriert sich aber auf Politiken zur Reaktion auf die drängenden ökologischen  Herausforderungen – und dies im Rahmen eines nachhaltigen wirtschaftlichen Fortschritts." (S. 10)


Alternative und Grüne GewerkschafterInnen / Unabhängige GewerkschafterInnen, 2009: Klima in der Krise. Herausforderung Klimawandel aus alternativer Gewerkschaftssicht, Broschüre, 32 Seiten

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Diese Studie ist vor allem deshalb spannend, weil sich österreichische Gewerkschaften kritisch mit den Problemen grenzenlosen Wachstums beschäftigen. In der Einleitung heißt es dazu: “Das Versprechen, über scheinbar grenzenloses Wachstum Wohlstand für alle schaffen zu können ist spektakulär gescheitert – ökonomisch und ökologisch. Es braucht einen grundlegenden Umbau unseres Wirtschaftssystems nach ökologischen Kriterien. Mit dieser Broschüre wollen wir aus alternativ-gewerkschaftlicher Sicht einen Beitrag zur Klimadebatte leisten.” Die Studie beschäftigt sich auch mit Alternativen – dabei besonders mit der Frage der Arbeitsplätze.

 

Conny Baudisch, Hartwig Daniels, Roman Haug, Bruno Kern, Theo Tekaat: 12 Mainzer Thesen wider den globalen Kollaps

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In der öffentlichen Diskussion wird der Eindruck erweckt, als könnte man mit der konsequenten Umstellung auf regenerative Energien und Umlenkung von Investitionen in den Dienstleistungsbereich im wesentlichen so weiter leben wie bisher. Dieser Eindruck ist aus Sicht der AutorInnen falsch: Um die CO2-Emission um 90% zu reduzieren, muss unser Wirtschafts- und Sozialsystem radikal umgebaut werden:

Außerdem muss der Prozess der Re-Feudalisierung, d.h. die zunehmende Konzentration von Einkommen und Vermögen in einer kleinen Oberschicht gestoppt werden.

Zu diesen beiden  Themen hat eine Mainzer attac-Arbeitsgruppe 12 Thesen formuliert.